Dr. Johann Gruber

© 2009 Burger Rudolf, Papa Gruber, Der Engel in der Hölle

„Wir verdanken ihm unser Leben…
Er fütterte die Häftlinge mit einer mütterlichen Geduld, besonders die Kranken, die nicht mehr essen wollten, weil sie den Tod wie eine Erlösung erwarteten. Essen aber war die erste und grundlegendste Form des Widerstandes.“

Jean Cayrol

Sammlung Christoph Freudenthaler

KZ-Komplex Gusen, Johann Gruber, Gedenkarbeit

Rechercheplattform für Forschung und Bildung

Sammlung Christoph Freudenthaler, Fotos von Akten

© Freudenthaler, Archiv Sammlung

Im Zusammenhang mit der Gedenkarbeit um den Priester und Pädagogen Dr. Johann Gruber und dem Konzentrationslagerkomplex Gusen entwickelte sich in den letzten Jahren die „Sammlung Christoph Freudenthaler“ mit über 6500 Dokumenten, von denen etwa 800 digital aufgerufen und heruntergeladen werden können. Die Sammlung gibt Auskunft zur Geschichte und Nachkriegsgeschichte des ehemaligen Konzentrationslagerkomplexes Gusen/St. Georgen, zur Biografie Johann Grubers, zu Zeitzeugenberichten sowie zur regionalen und überregionalen Gedenkarbeit.

Die digital aufbereitete Sammlung ermöglicht einen übersichtlichen Recherchezugang für Personen, die sich mit der Thematik näher befassen wollen. Sie eignet sich daher insbesondere für den Lehrbetrieb an Hochschulen, für den schulischen Unterricht, sowie für weitere Forschungsinitiativen zum Lagerkomplex Gusen/St. Georgen, zur Persönlichkeit Johann Grubers und zu den vielfältigen Formen der Gedenkarbeit.

Literaturhinweis

Christoph Freudenthaler, Thomas Schlager-Weidinger (Hg.), Dr. Johann Gruber – Annäherung und Anstoß, Wagner Verlag, Linz 2020.

Plattform Johann Gruber (Hg.), Denkstatt Johann Gruber, Neue Wege der Erinnerungskultur, Wagner-Verlag, Linz 2014

Mit der Sammlung könnte ein Anstoß gegeben werden, den Ereignissen im Lagerkomplex Gusen und der Persönlichkeit Johann Grubers näher zu kommen, die gesellschaftspolitischen und kirchlichen Verwobenheiten der damaligen Zeit vor Augen zu führen, danach zu fragen, wie es so weit kommen konnte und was das alles mit unserer Zeit zu tun haben könnte, um schließlich der Relevanz des Lebens und des Martyriums Johann Grubers und der Bedeutung einer zeitgemäßen Gedenkarbeit für unser gegenwärtiges Zusammenleben nachspüren zu können.

Kurzbiographie

Christoph Freudenthaler

Portrait Christoph Freudenthaler

© Dedl W., Foto Christoph Freudenthaler

Mag. theol. Dr. phil. Christoph Freudenthaler, geb. 1954 in Salzburg, seit 1988 verheiratet, Vater von zwei Kindern, wohnhaft in Luftenberg an der Donau.

Studium der Theologie und der Philosophie an den Universitäten Innsbruck und Münster (Nordrhein-Westfalen), 1992 Promotion zu den sozialethischen Implikationen der Datenhighways an der Universität Dortmund. Viele Jahre tätig als Religionslehrer an einer Berufsschule und als Pastoralassistent in der Betriebsseelsorge der Diözese Linz. Von 1996 bis 2019 leitend tätig in der Lehrerbildung (Direktor des Religionspädagogischen Institutes, Leiter des Instituts für Fortbildung an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, Gründung und Leitung des Beratungszentrums für Schulentwicklung, Supervision und Teamentwicklung). 2019 als Professor der Pädagogischen Hochschule emeritiert.

Langjährige ehrenamtliche pädagogische Vermittlungstätigkeit in der Gedenkarbeit: Initiator mehrerer Gedenkinitiativen, Gründungsmitglied des Papa Gruber Kreises (Fachausschuss des Pfarrgemeinderates von St. Georgen an der Gusen), Gründer und Ehrenobmann des Gedenkvereins „Plattform Johann Gruber“ in St. Georgen an der Gusen, Initiator verschiedener Kunst- und Forschungsprojekte, Herausgeber mehrerer Publikationen.